Donnerstag, 31. Dezember 2015

RÜCKBLICK 2015

Schön war es. Spannend war es. Bunt war es. Voller Gefühl war es. Voller Überraschungen war es. Voller lieber, alter Bekannte war es. Es hatte also alles, was eine gute Geschichte ausmacht.
Danke an alle Beteiligten, Begleiter, Möglichmacher, Glücklichmacher und heimliche Freudeteiler.
Ich freue mich auf 2016 und wünsche allen ein gutes neues Jahr.

Foto: Norbert Molitor


Foto: Gerd Fierus

Foto: Gerd Fierus

Foto: Gerd Fierus

Foto: Gerd Fierus

Foto: Wilhelm-Ophüls-Schule

Foto: Wilhelm-Ophüls-Schule


Foto: Lebe Liebe Deine Stadt
Foto: Lebe Liebe Deine Stadt
Foto: Gerd Fierus


Montag, 28. September 2015

ZUSAMMENARBEIT

Foto: Miriam Overhoff
In schwierigen Zeiten ist man auf die Unterstützung Anderer angewiesen. In guten Zeiten macht es Freude und bereichert, wenn man mit Anderen zusammenarbeiten darf.
Wir leben in schwierigen Zeiten: das Geld wird knapper. Fast noch schlimmer: die Zeit wird knapper.
Aber derzeit arbeite ich in zwei Schulprojekten, in denen die Zusammenarbeit mit den Lehrern und Schülern einfach Freude macht. 
Bei allen sorgenvollen Gedanken, die man sich so machen muss, ist es geradezu erfrischend, auf Menschen zu treffen, die sich die Zeit nehmen, spielerisch die Welt zu erforschen. Das gilt für Schüler wie für Lehrer. Denn die verantwortlichen Lehrer lassen sich ja immer auf ein Experiment ein, wenn sie eine schulfremde Person an ihr Haus holen. "Wie wird sie mit den Schülern umgehen? Wie wird sie mit uns umgehen? Welche Themen und Thesen wird sie aufstellen?" Sie könnten natürlich auch etwas vorgeben. Aber sie sind neugierig, auf das Andere, das eine Theaterpädagogin so ins Schulleben bringen kann: Wenn das nicht echter Forschergeist ist. 
Und obwohl sie nicht wissen, was auf sie zukommt, sorgen sie dafür, dass ich frei arbeiten kann. Ein gutes Gefühl - in guten wie in schlechten Tagen. 
Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

Donnerstag, 10. September 2015

WIR WAREN HELDEN. SO STEHT ES GESCHRIEBEN!

Foto: Gerd Fierus
Gestern hatten wir Premiere mit den "Nibelungen" in der börse. Nach vieler harter Arbeit konnten wir endlich zeigen, wie wir die Geschichte sehen. 
Mit viel Kraft und voller Gefühl erzählte das junge börsenensmble in Wuppertal die alte Geschichte neu. 
So konnten sie das Publikum über zwei Stunden in ihren Bann ziehen. Manch einer wollte in der Pause gar nicht den Saal verlassen, vor lauter Neugierde wie es weiter geht. 
Die Geschichte rund um Siegfried und Kriemhild packte irgendwann jeden. Ich glaube fest, dass das auch daran lag, weil jeder aus dem Ensemble selbst gepackt war. Keiner erfüllt nur eine Rolle, geschweige denn ein Klischee. Alle waren die Nibelungen. Alle kämpften mit und um einander. Hinter der Bühne gaben sie einander Kraft, denn das Stück zerrt an einem. 
Und so konnte das Ensemble gestern wohlverdient den Applaus entgegen nehmen, der schnell in Klatschmärsche und Bravo-Rufen überging. 
Wir freuen uns sehr, heute Abend noch mal spielen zu dürfen.
Es gibt auch noch Karten unter: 0202 243 22 0
Hier ein paar erste Eindrücke: musiklabor-netzwerk
und wuppermond.de

Mittwoch, 26. August 2015

DER COUNTDOWN LÄUFT

Foto: Riccarda Könemann
In genau zwei Wochen haben wir Premiere mit "Nibelungen". Die Nervosität steigt, aber auch die Vorfreude. Mit jedem Tag kommt ein neues Mosaiksteinchen hinzu. Ritualschüssel, Scheinwerfer an den richtigen Stellen, Kostümteile: gestern, heute, morgen
Nächste Woche der Tanzteppich, die Flyer. 
Die Teaser laufen schon auf Facebook 
So viele Menschen sind im Hintergrund beteiligt. Viele gänzlich ohne Geld, alle mit mehr Einsatz als sie bezahlt bekommen. Das zeigt auch, wie wichtig alle das Projekt nehmen.
Aber was kann an einer 800 Jahre alten Geschichte wichtig sein?
Liebe, Hass, Intrigen, Rache, Blut, Ausweglosigkeit  - das sind zeitlose Themen. So lange es Menschen gibt, wird es Leute geben, die behaupten, man müsse andere unterwerfen - das sei Politik. So lange es Menschen gibt, wird es Leute geben, die jede Form von Glauben missbrauchen. So lange es Menschen gibt, wird es Leute geben, deren Wort mehr gilt als das von anderen.
In den Nibelungen kann man nachlesen - oder wenn man zur Premiere kommt, erleben - wohin das führt: zu Tod und Verderben.
Wir arbeiten weiter und sind gespannt auf die Premiere am 
Mittwoch, 09. September und am Donnerstag, 10. September 2015 jeweils um 19.30 Uhr in der börse Kommunikationszentrum, Wuppertal, Wolkenburg 100. 
Karten: 8/5 € Reservierung unter: 0202 243 22 0


Dienstag, 18. August 2015

NEUES JAHR, NEUES STÜCK

Am Sonntag, 23.08.2015 um 16.00 Uhr hat mein neues Stück Premiere. 
"Beste Freunde - Ein Smartphonestück" ist in der Zusammenarbeit mit den 7 Kindern des Theaterkurses Mini-Art der Musik- und Kunstschule Velbert entstanden. Ich selbst besitze kein Smartphone. Aber in meiner Umgebung haben 90 % derLeute eines. Von den mitspielenden Kindern haben sechs ein Smartphone. Wenn ich zur Probe komme, herrschte früher oft Tohuwabohu: Die Kinder spielten Fangen, redeten alle gleichzeitig aufeinander ein. Heute stört nur mal ein Musikvideo, dass eine SchülerIn der anderen zeigt, die Stille. Alle tippen und wischen, sitzen getrennt voneinander. Das sind aber die gleichen Kinder, bei denen ich mir noch vor einem Jahr Sorgen machen musste, ob die Einrichtung heil bleibt.
Das hat mich neugierig gemacht. Was ist so toll an diesen Leuchtkästen, dass das man dafür das Chaos links liegen lässt? Die Kinder haben es mir dann erklärt. Ich habe einiges gelernt über teils wirklich kreative Apps oder lustige Spielereien und Dinge, über die sie sich selbst ärgern. Zitat während einer Probe "Boah.... jetzt habe ich über 100 neue Nachrichten innerhalb von einer Stunde und die meisten Leute kenne ich noch nicht mal - was soll der Sch....?!" 
Auf Grundlage der Apps haben wir Formate für Szenen gefunden. Auf Basis von Erlebnissen und mit der Spielfreude der Kinder haben wir viele Szenen entwickelt, die mal spaßig, mal ernst das Thema erhellen. Wie mit einem Wisch über das Telefon wechseln dabei die Szenen schnell. Manchmal so schnell, dass den Darstellern selbst schwindelig wird. Aber macht uns nicht auch alle das Internet mit seiner Schnelligkeit manchmal schwindelig? Wie soll man sonst die Überforderung erfahrbar machen. Obwohl, manchmal finden wir es ja auch ganz schön, wenn es turbulent zugeht, auch wenn man dabei was verpasst, oder? 
Und für alle, denen es so im Stück gegangen ist und für die, die nicht alle Internetidentitäten erkannt haben und für alle, die gerne mehr erfahren würden, bieten sich die Kinder am Ende des Stücks als Experten im Publikumsgespräch an. 
Und dass diese Kinder Experten sind, durfte ich im Laufe der halbjährigen Entwicklungsarbeit immer wieder erleben. Wirklich spannend.
Neugierig geworden?
"Beste Freunde - Ein Smartphonestück" von und mit dem Theaterkurs Mini-Art der Musik- und Kunstschule, Velbert. 
Premiere, Sonntag, 23.08. um 16.00 Uhr
2. Aufführung, Montag, 24.08. um 09.40 Uhr (Schulvorstellung)
jeweils in der Aula der Realschule Kastanienallee, Velbert 
Der Eintritt ist frei.

Dienstag, 7. Juli 2015

EINER FÜR ALLE, ALLE FÜR EINEN!


Foto: Riccarda Könemann
Was ist das schön, so ein Ensemble zu haben! Nicht nur, dass alle mit Freude spielen und vor kreativen Ideen sprudeln. Nein... eine schreibt neben den Theatertexten nochmal flugs ein Drehbuch und führt Regie beim Film. Wieder jemand macht die Tonaufnahmen. Die andere macht die Pressefotos. Da werden Kostüme und Requisiten zusammengesammelt. Da werden Tipps gegeben, wie man den Blick in die Kamera noch spannender machen.
Und wenn die Regisseurin ein dringendes Gespräch in einem anderen Projekt führen muss, arbeiten alle einfach weiter, weil sich eben alle aufeinander verlassen können. Ganz ohne Schwur. Ganz ohne Nibelungen-Ehre. 
Und da zeigt sich mal wieder, wie gut es ist mit einem altersdurchmischten Ensemble zu arbeiten. Im jungen börsenensemble in Wuppertal arbeiten 15jährige mit 30jährigen zusammen. Leider wird sowas selten gefördert. Dabei ist doch eine solche Erfahrung sehr wichtig für alle. Die Teenies haben noch die Verve und die Unbekümmertheit der Roukies. Die "Großen" punkten mit Ruhe und Erfahrung. So soll es sein. Und dann helfen auch noch die Techniker mit, wenn wir überziehen und ein Kameramann, der uns vorher gar nicht kannte. Das ist wirklich toll. Ansehen kann man sich das Ergebnis am 09. September in der börse zu Wuppertal. Bis dahin bleibt uns die Arbeit im Einzelnen, aber auch in der Gemeinschaft. 
Aber mit einem so durchmischten Beziehung ist jeder Minute spannend. Hoffentlich sind bald die Ferien zu ende.

Freitag, 26. Juni 2015

RÜCKBLICK - AUSBLICK


Aufregende Wochen liegen hinter meinen Ensembles und mir. Endproben, Premieren, Abschiede. Ein ständiges Auf und Ab der Gefühle. Berauscht vom Applaus; ernüchtert nach dem Abbau: alles sieht aus wie zuvor. Als wäre man nicht da gewesen. 
Und doch weiß ich genau, dass diese so flüchtige Kunst, die scheinbar nur für den Augenblick lebt, nachhaltig ist. Natürlich wird der Bürgermeister in zwei Monaten nicht mehr wissen, dass die Leute sich nach der letzten Aufführung von "Grenzfälle" die Hände rot geklatscht haben. Natürlich wird der Verwaltungsrat bald nicht mehr wissen, dass die Grundschüler der Wilhelm-Ophüls-Schule bei "Tom Sawyer" über sich hinaus gewachsen sind. Gewichtige und meist unangenehme Themen verdrängen schnell Positives. 
Doch für die Kinder, Jugendlichen und Eltern ist es unmöglich zu vergessen, wie man nach langer Arbeit mit einer solchen direkten Wertschätzung belohnt wird. 
Wie jeder einzelne erleben konnte, dass er mehr kann, als er sich selbst und oft auch andere ihm zugetraut hatte. 
Gestern gab es eine Lehrerkonferenz, in der auch über "Tom Sawyer" gesprochen wurde. "Das kann man eben nicht mit Mathe erreichen" war ein so bezeichnender Satz (nicht das ich glaube, Mathematik wäre kein wichtiges Fach!) Doch wie begeistert, waren die Lehrer darüber, ihre Kinder mal so ganz anders erleben zu dürfen. 
Das kann eben nur Theater und - wie ich finde - spartenübergreifende Projekte im Besonderen: denn hier kann wirklich jeder zeigen und erfahren, dass er etwas kann. 
Das ist etwas, was niemand diesen Kindern und Jugendlichen leben kann.
Das ist eine Erfahrung, die sie ihr Leben hindurch begleiten wird. 
Das ist eine Erfahrung, die mir hilft weiter zu machen. 
Trotz aller Sparzwänge.
Trotz aller Widerstände.
Trotz aller Unkenrufe und Panik mache, bald gäbe es niemanden mehr, der sich für Kultur interessiert.
Daher freue ich mich in der nächsten Spielzeit/im nächsten Schuljahr auf die Premiere von "move it" in Wuppertal, wo ich die jungen Tänzer bei ihrer Lebenswegplanung begleiten darf.
Auf die Premiere von "Beste Freunde - Ein Smartphonestück" von den Kindern der Musik- und Kunstschule, Velbert.
Auf die Premiere der "Nibelungen" mit dem jungen börsenensemble in Wuppertal!


Sonntag, 7. Juni 2015

DER SCHÖNSTE JOB DER WELT!

Foto: Gerd Fierus
Heute Abend spielen wir zum letzten Mal das Musical "Grenzfälle" im Forum Niederberg. 
Und obwohl ich nicht mitspiele, ist es völlig natürlich "wir" zu sagen. Ich stehe hoch über der Bühne in der Lichtregie. Nicht jedes Wort kommt in der eigentlich schalldichten Kabine an, aber jeder gesprochene Satz trifft ins Herz und manchen auch in Zwerchfell... und das obwohl ich alles auswendig kenne - habe ich es doch geschrieben und 9 Monate mit den jugendlichen Akteuren geprobt.
Wenn sie tanzen und singen, will alles in mir mitmachen. Nicht eine Sekunde kommt Routine auf, obwohl wir hinter den Kulissen unglaublich routiniert arbeiten. Wenn im Vorfeld Unsicherheiten aufkamen (auf der Bühne kann man sich nie sicher sein), gab es Halt, Trost, Energie und Ideen aus dem Team. So steht jeder für jeden ein.
In den letzten Monaten sind die Jugendlichen aus dem Ensemble so gewachsen. Jeder hat seine eigenen Schritte gemacht und so wird es nicht langweilig, ihnen zu zuschauen. 
Wann hat man schon mal so eine Gelegenheit?
Daher ist es keine Frage: Mein Job ist der Schönste der Welt!

Samstag, 16. Mai 2015

MUT MACHEN!

Foto: Wilhelm-Ophüls-Schule (bearbeitet)
Wir stellen uns in einem Kreis auf. Ein Schutzwall gegen das Gewusel, das viele helfende Hände verursachen, die gerade netterweise die Bühne abbauen.
Kinderaugen sehen mich leicht unsicher an. "Das war schon ganz schön toll", sage ich "jetzt braucht es nur noch etwas mehr Mut, damit auch alles so beim Publikum ankommt, wie wir uns das alle wünschen." Erleichterung in den Gesichtern. Doch dann kommt die alles entscheidende Frage: "Wie soll der Mut zu uns kommen?"
Eine gute Frage: Woher kommt Mut?
Mut kann nur aus uns selbst kommen. Aber als Theaterpädagogin ist einer meiner Aufträge: "Mut machen!"
Also, frisch auf ans Werk: Man kann auch Mut zusprechen. Aber wirkt das? Vermutlich nicht. Mut muss man erleben. Mut entsteht aus Vertrauen. Selbstvertrauen, das oft anfangs noch nicht da ist. So gilt es, eine Atmosphäre zu schaffen, in der jeder das Vertrauen haben kann, sich zu zeigen, wie er ist. Das klingt ein bisschen paradox, spielen wir im Theater doch nie uns selbst. 
Aber es geht ja auch immer darum, eine Rolle zu interpretieren - das eigene Bild von der Rolle nach außen zu tragen. Ich ermutige gerade Kinder immer, den eigenen Bildern Vertrauen zu schenken. 
Dazu muss man sich mit der Rolle auseinander setzen. Und mit den anderen Kindern, die das womöglich anders sehen und mit der Theaterpädagogin, die das noch mal anders betrachtet. Wenn das mit gegenseitigem Respekt und Achtung geschieht, entsteht aus der Arbeit Mut. 
Wir haben noch 4einhalb Wochen, um unseren "Tom Sawyer" auf die Bühne zu bringen.
Es braucht auch Mut, der Zeit zu vertrauen. 
Also, gehe ich es an und sage mir selbst: "Nur Mut!"

Dienstag, 14. April 2015

KANN MAN ZU VIEL LOBEN?

Foto: Anna Schwartz
Nur noch zwei Mal proben, dann haben wir Premiere mit dem Musical "Grenzfälle". Heute war erste Hauptprobe und viele Dinge liefen schon sehr gut.
Musiktheater als Gesamtkunstwerk ist ja immer eine recht komplexe Angelegenheit. Damit diese, manchmal als "nur" Unterhaltung verbrämte, Kunst auch gut rüber kommt, muss alles leicht und spielerisch aussehen. Die Arbeit, die dahinter steckt, darf man nicht sehen. 
Und dann hat man 23 Jugendliche vor sich, die mit den Elementen kämpfen: dem Raum, der so viel anders ist, als der Probenraum - mit 650 noch leeren Sitzplätzen, die alle mit der Stimme erreicht werden müssen. Mit dem Licht, das nur dann richtig ist, wenn man gar nichts mehr sieht. Dem Sound: dem eigenen, der aus den Monitorboxen schallt und dem aus dem Orchestergraben: vielstimmig, laut, dominant - aber die eigene Stimme soll noch drüber kommen. 
Man kämpft mit den Requisiten und Bühnenaufbauten und dann soll man auch noch Tanzen - und lächelt doch da bitte alle... bildet eine Reihe.... bildet auf keinen Fall eine Reihe.... Sei früher auf der Bühne... komm später auf die Bühne. Spiel schneller, spiel langsamer, ich muss Dich denken sehen... Zeige mir aber nicht, dass Du denkst.... denke es.... spiel mit dem Körper, spiel mit den anderen, spiel doch! 
Und dann läuft so Vieles schon richtig gut. Und das Team lobt. Ein Smiley für Dich. Ein Sternchen für Deinen Partner.... aber ist das klug? Am Ende werden die Jugendlichen noch übermütig. Das kennt man ja. Die Arroganz der Jugend: alles klar, alles verstanden, erst mal chillen.... Das kann natürlich passieren, vielleicht denkt das Ensemble auch nicht so. Letztendlich aber haben wir 9 Monate zusammen geübt: und zwar auch wie man arbeitet, wie man schwitzt, wie powert. 
Daran kann man sich leicht wieder erinnern. Und es fällt leichter, leicht zu sein, wenn man das alles weiß: die Schwere, die Arbeit und das Leichte, das Fliegen vor Glück, wenn man sich zusammen in den Flow begibt. Dafür braucht es das Lob. Wenn ich mich auf den Weg mache, ist es gut ab und zu zu hören, dass man auf dem richtigen Weg ist. 
Foto: Anna Schwartz
Warum sollte ich den Pfad dann wieder verlassen, wo wir doch am Ende alle das gleiche Ziel haben? Eine tolle Premiere am Freitag, 17.04. um 20.00 Uhr und zwei weitere tolle Vorstellungen am Samstag, 18.4. und am Sonntag, 19.4. jeweils im Forum Niederberg. 
Es gibt noch Karten. Und spätestens nach dieser Hauptprobe weiß ich, dass es sich lohnt: Also, ran an die Tickets, Leute! Das Team der Musik- und Kunstschule, Velbert wird noch die nächsten zwei Proben alles dran geben, dass das Stück zu einem außergewöhnlichen Erlebnis wird.

Samstag, 4. April 2015

ENDPROBEN!

Foto: Anna Schwartz
Am Dienstag geht es los! Endproben zum neuen Musical "Grenzfälle" der Musik- und Kunstschule, Velbert. Das Stück ist, wie immer, eine Eigenproduktion. Dabei ist das heutzutage gar nicht so selbstverständlich. Unter Kollegen ist es klar: aktuelle Themen können und sollen gemeinsam mit Jugendlichen neu ausgelotet und gedeutet werden. Das geht am Besten, wenn man es selbst macht.
Die Musik- und Kunstschule, Velbert hat das schon vor zwanzig Jahren begriffen. Aber wirtschaftliche Erwägungen spielen immer mehr hinein in die kreative Arbeit. Denn die verkauften Eintrittskarten spielen bei der Finanzierung solcher Projekte eine große Rolle und auch die Darstellung in der Öffentlichkeit ist natürlich für Fördergeldanträge sehr wichtig. Wenn da steht, die letzten Aufführungen waren immer ausverkauft, kommt es natürlich besser rüber, als wenn man um die Gunst der Zuschauer kämpfen muss.
Und so kommt es, dass Menschen, die gar nichts mit der Pädagogik zu tun haben, fragen, ob man nicht das Konzept mal ändern könnte und lieber bekannte Stoffe auf die Bühne bringt. Am Besten mit einer gecasteten Darstellerschar, die einen Erfolg mehr oder minder garantieren können.
Diese Entwicklung ist natürlich schade. Wie gut, dass ich mit erfahrenen Künstlern zusammenarbeiten darf, für die das keine Option wäre. Kunst kann und darf kein Erfüllungsgehilfe des Stadtmarketings sein. Jugendliche sollten nicht benutzt werden, damit einige sich profilieren können. 
Die Jugendlichen und das Werk stehen für sich. Diejenigen Zuschauer, die wir in den letzten Jahren ansprechen konnten, haben das immer wieder beeindruckt bestätigt. 
Denjenigen, die auf bekannte Werke hoffen, weil sie auf sichere Einnahmen schielen, entgegne ich "Nur Mut" denn auch Andrew Lloyd Webber war mal ein kleines Licht, den niemand kannte. Jedes Stück hatte mal eine Uraufführung. Jede Komposition war mal ein Risiko! Und was erzählt Webber schon über uns? Dann doch lieber neugierig sein, wie das Ensemble der Musik- und Kunstschule das Thema "Nachbarschaft" interpretiert. Ganz neu, ganz von hier, ganz selbst gemacht.
Und ganz im Sinne des Marketings: Es gibt noch Karten ;-)  unter: www.neanderticket.de

Montag, 16. März 2015

WENN ALLES AN EINEM STRANG ZIEHT


Foto: Wilhelm-Ophüls-Schule (bearb.)
Zur Zeit bin ich mit Proben an  dem Musical "Tom Sawyer" beschäftigt. 
Das von "Kultur und Schule" finanzierte Projekt wird an der Wilhelm-Ophüls-Schule, Velbert-Langenberg durchgeführt. Meine Kollegin Heike Trimpert hat den musikalischen Part übernommen. So weit, so normal.
Aber die Wilhelm-Ophüls-Schule ist eben keine "normale" Schule. Als Preisträger "Kultur prägt" (2011) hat sich die Schule Kultur nicht nur auf die Fahne geschrieben, sie lebt es auch. 
So kann man dort auch ein Probenwochenende durchführen und es melden sich gleich mehrere LehrerInnen und Eltern  zum Helfen.
Da setzen sich in ihrer Freizeit Eltern zusammen und überlegen, wie man das Bühnen- und Kostümbildkonzept "Buchillustration" in die Wirklichkeit umsetzt. 
Bei der letzten Probe hatte ich mehrere Entwürfe in meinem Fach liegen, die einfach wunderbar waren. So einen regen Austausch erlebt man (leider) selten. Daher freue ich mich besonders, das Stück mit allen Akteuren im Juni aufführen zu können. Musical ist ja immer ein Gesamtkunstwerk - doch hier kann man sehen, dass auch Schule ein Gesamtkunstwerk sein kann.

Mittwoch, 25. Februar 2015

SOMMERTANZ MOVE IT 2014 GEHT IN DIE LETZTE RUNDE

Foto: Stefan Eichler
Im letzten Jahr haben 7 junge Tänzerinnen und Tänzer ihre Sommerferien in der börse Wuppertal verbracht, statt ins Schwimmbad zu gehen. 
Der Lohn war die großartige Premiere "Don't trust your eyes" und Erfahrungen, die sie das ganze Leben begleiten werden.
Am 26. März kann man nun das innovative Tanztheaterstück unter der Leitung von Nadja Varga und Charlotte Arndt ein letztes Mal in Wuppertal sehen. 
Die jungen TänzerInnen haben sich mit dem Thema "Krieg" auseinander gesetzt. Sie selbst wählten das Thema und waren künstlerisch beteiligt, inspiriert von einigen namhaften Choreographen, die ihnen in Workshops Input gaben.
Auch für mich wird das Projekt langsam gen Ende geführt. Derzeit schreibe ich an einigen Kompetenznachweisen, die den jungen Leuten hoffentlich auf ihrem weiteren Lebensweg helfen. Einige Abschlussgespräche sind noch zu führen. Die schwierige Frage: Was hat es gebracht? konnten meine bisherigen Gesprächspartner einhellig mit "viel" beantworten. Von "ich gestalte meinen Alltag nun oft anders" bis hin zu konkreten Berufswünschen ist alles dabei. Für die jungen Tänzerinnen und Tänzer geht als die Reise weiter. Uns bleibt die Videodokumentation von Oliver Freuwörth und Carsten Vosskühler und die Hoffnung auf das neue Projekt, für das bald wieder junge Menschen gesucht werden. In jedem Falle: spannend.

Montag, 2. Februar 2015

INTERNATIONALE BEGEGNUNG

Im letzten Jahr habe ich einen Workshop im Rahmen einer internationalen Begegnung in Velbert gegeben. Junge Menschen aus Igoumenitsa (GR), Corby (GB) und Châtellerault (F) kamen für ein langes Wochenende zusammen, um sich kennen zu lernen, sich auszutauschen und Freude zu haben.
Mein Straßentheater-Workshop, der aufgrund des schlechten Wetters zu einem Körpertheater-Workshop mutierte, war nur ein Teil des Angebots.
Die französische Delegation hat nun einen Film darüber online gestellt: 
http://4foreurope.eu/Videos/Vid5/V05.html

Donnerstag, 22. Januar 2015

PARTIZIPATION

Foto: Christian Mielbradt (Limit-Proben)
Partizipation ist zu einem richtigen Zauberwort geworden in der Theaterpädagogik. Bestanden die Anfänge doch hauptsächlich daraus, über das eigene Spiel, den Kindern und Jugendlichen bestehende Literatur näher zu bringen oder über eben diese Literatur Themen zu bearbeiten, wird heute das Ensemble nicht nur an der Entwicklung beteiligt, sondern ihre eigenen Geschichten werden oft zu Theaterszenen. Das Biographische Theater war die logische Konsequenz aus dieser Entwicklung.
Auch ich arbeite - selbstverständlich - über Partizipation. Sei es im Extremfall wie beim jungen börsenensemble Wuppertal, wo die jungen Darsteller jeden Arbeitsschritt mitbestimmen und gestalten, oder wie im Kindertheater an der Musik- und Kunstschule, Velbert - wo einzelne Teile unter Anleitung von den Kindern entwickelt werden.
Doch in den letzten Jahren hat sich die Landschaft wiederum verändert. Immer häufiger stoße ich auf Jugendliche und inzwischen auch Kinder, die sich mehr Anleitung wünschen oder sich im Angesicht der Freiheit und der Fülle an Möglichkeiten überfordert fühlen. 
Was ist hier also zu tun? Ein behutsames Heranführen an die eigene Kreativität und Kraft ist gefragt. Mit sehr viel Sensibilität und Wachsamkeit gehe ich jede Woche in den Spagat zwischen Führen und Lassen. Meine eigenen Ansprüche werden dadurch oftmals in Frage gestellt. Denn mein Selbstverständnis als Theaterpädagogin war eben immer der der partizipatorisch arbeitenden Künstlerin. 
Aber vielleicht ist das ja auch die Kunst: Die Kommunikation mit Akteuren und Publikum immer so offen zu halten, dass viele andocken, sich beteiligen und in Frage stellen können. 
Arbeiten wir also weiter und lassen uns überraschen. Jeden Tag!